Kommandantenversammlung und Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbands des Landkreises Neustadt a.d.Aisch – Bad Windsheim e.V. [Zurück]
Versammlung der Feuerwehrkommandanten in Scheinfeld. Kreisbrandrat Alfred Tilz durch turnusgemäße Wahl in seinem Amt bestätigt. 5879 aktive Feuerwehrmänner und -frauen rückten im Jahr 2023 zu 1.877 Einsätzen im Landkreis aus. Die Belastungsgrenzen für die Ehrenamtlichen sind ausgereizt.
Die sehr gut gefüllte Wolfgang-Graf-Halle in Scheinfeld war der Schauplatz der diesjährigen Kommandantenversammlung des Landkreises. Scheinfelds Bürgermeister Claus Seifert bedankte sich in seinem Grußwort bei den ehrenamtlichen Brandschützern ausdrücklich: „Wenn ich an euer Engagement und euere Leistungen bei Einsätzen denke, dann habe ich den allergrößten Respekt, vor dem was ihr macht“. Der Landtagsabgeordnete Werner Stieglitz und Landrat Helmut Weiß sprachen gegenüber den versammelten Kommandanten ebenfalls von Dank und Anerkennung für die ungezählten Stunden in der Ausbildung, bei Unterrichten und Übungen und bei oftmals schwierigen Einsätzen.
Kreisbrandrat Alfred Tilz berichtete der Versammlung von 173 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis, zwei offiziell anerkannten Werksfeuerwehren und einer Betriebsfeuerwehr. Die Anzahl der Feuerwehrmänner und -frauen beträgt derzeit 5879, was eine Steigerung von 242 Aktiven gegenüber dem Vorjahr bedeute. Der Frauenanteil liegt bei 10,4 Prozent. Hinzu kommen in den Jugendfeuerwehren 513 Aktive (davon 137 Mädchen) und in den 16 Kinderfeuerwehren sind 284 Kinder registriert. Trotzdem sieht Tilz weiterhin Handlungsbedarf bei der Werbung von Nachwuchs oder Quereinsteigern für die Feuerwehr, weil immerhin 73 Wehren im Landkreis nicht mehr die geforderte Mindeststärke vorweisen können. Alfred Tilz erinnerte in seinem Bericht auch an dramatische Einsätze aus dem vergangenen Jahr. Sei es der Brand einer Autowerkstatt in Oberndorf, der Brand einer Lagerhalle in Losaurach oder die Vielzahl von Flächenbränden im Sommer: auf die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis wäre an sieben Tagen in der Woche, 24 Stunden am Tag Verlass.
Alfred Tilz: „Die Belastungsgrenzen zwischen Familie, Berufsleben, Freizeit und Feuerwehrdienst sind gut ausgereizt. Ich darf mich bei allen bedanken die hier Dienst leisten, aber auch bei denen, die Verständnis für den Feuerwehrdienst zeigen, bei den Familienangehörigen und vor allem bei den Arbeitgebern für die berufliche Freistellung. Ohne ehrenamtlichen Dienst könnte diese Aufgabe nicht geleistet werden, oder man müsste sie teuer bezahlen“.
Kreisbrandmeister Tobi Köcklar wurde auf der Kommandantenversammlung von Landrat Helmut Weiß und Kreisbrandrat Alfred Tilz für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst mit dem Feuerwehr Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Bei Köcklars Vorgänger, Kreisbrandmeister a.d. Werner Bender, bedankte sich Alfred Tilz noch für seinen langjährigen Dienst und überreichte Bender als Anerkennung noch ein Geschenk.
Für Kreisbrandinspektor Dieter Popp war es die letzte Kommandantenversammlung in dieser Position. Wie bereits vor einem Jahr angekündigt, wird Popp in Zukunft nicht mehr als Kreisbrandinspektor zur Verfügung stehen, hab aber seine Bereitschaft signalisiert, in anderer Position für die Feuerwehren im Landkreis tätig zu werden.
Bei der anstehenden Wahl des Kreisbrandrates schlug Landrat Helmut Weiß der Versammlung die Wiederwahl von Kreisbrandrat Alfred Tilz vor. Nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz wird der Kreisbrandrat, auf Vorschlag des Landrats, von den Kommandanten für sechs Jahre gewählt. Alfred Tilz ist seit 18 Jahren Kreisbrandrat. Mit einer Zustimmung von 53 Prozent geht Tilz jetzt in seine vierte, allerdings verkürzte, Amtszeit. „Mit dem Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren, ist in zwei Jahren für mich Schluss, bis dahin werden wir die Weichen für einen neuen Kreisbrandrat stellen“, so Alfred Tilz nach der Wahl.
Alfred Tilz formulierte in seinem Schlußwort schließlich noch ein flammendes Plädoyer für die Pflege und Anerkennung der ehrenamtlichen Tätigkeiten bei der Feuerwehr: „Das Ehrenamt Freiwilligen Feuerwehr ist das einzige Ehrenamt, dass eine Pflichtaufgabe der Gemeinde erfüllt. Dieses Ehrenamt gilt es mit allen Mittel weiter zu erhalten, zu honorieren und zu pflegen. So zum Beispiel mit einer Feuerwehrrente, einem Projekt das einen gewissen Anreiz schaffen kann, sich bei der Feuerwehr zu engagieren“. Der Applaus der Versammlung signalisierte volle Zustimmung.
Es folgte die Jahresverbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Landkreis Neustadt a.d.Aisch – Bad Windsheim. Für das Jahr 2024 sind durch den Kreisfeuerwehrverband folgende Aktivitäten geplant: eine verschobene Betriebsehrung wird nachgeholt, die Unterstützung des Kreisjugendfeuerwehrtags und des Wissenstests für die Jugendfeuerwehr, die Erstellung der Landkreisfeuerwehrbroschüre und Fahrsicherheitstrainings werden durchgeführt.
Fotos: KFV NEA
Bericht: Rainer Weiskirchen