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Der „Sondersignal-Fahrt-Trainer“ zu Besuch in Burgbernheim [Zurück]


Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn sind in der Regel mit einem höheren Unfallrisiko verbunden und setzen gerade auch die ehrenamtlichen Fahrer der Einsatzfahrzeuge einem erhöhten Stress aus. Zusammen mit der Versicherungskammer Bayern und dem Bayerischen Staatsministerium des Innern bietet der Landesfeuerwehrverband Bayern deshalb seit einigen Jahren den Maschinisten der bayerischen Feuerwehren ein Verhaltenstraining durch einen eigens für diesen Bedarf entwickelten Sondersignal-Fahrt-Trainer an.

Diese Woche stand dieser Trainer den Feuerwehren des Landkreises Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim, im Feuerwehrhaus in Burgbernheim, zur Verfügung. Insgesamt konnten über 30 Feuerwehreinsatzkräfte und Maschinisten aus den Landkreis-Feuerwehren die Gelegenheit bekommen, am Training teilzunehmen. Unter ihnen auch Kreisbrandmeister Karl-Heinz Köberer und Feuerwehr-Pressesprecher Rainer Weiskirchen.

Zunächst absolvierten die Teilnehmer mit ihrer Ausbilderin Sandra Reichert von der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg, einen theoretischen Wissens-Block mit entsprechenden Rechtsgrundlagen oder Unfallanalysen. Weiterhin waren das kontrollierte Verhalten in Stresssituationen, die Entwicklung von Fahrstrategien und damit einhergehend die Verminderung des Unfall- und Schadensrisikos wesentliche Themen.

Anschließend trat für die Teilnehmer der virtuelle Ernstfall ein. Im Sondersignal-Fahrt-Trainer mussten die Einsatzkräfte auf simulierten Einsatzfahrten in unterschiedlichen Verkehrsräumen (Stadtverkehr, Landstraße oder Bundesstraße) eine Vielzahl kritischer Situationen meistern. Unvorhersehbares Verhalten von Verkehrsteilnehmern, Überholmanöver und Vorbeifahren unter verschiedenen Sichtbedingungen, Gassenbildung in unterschiedlichen Verkehrssituationen, Annähern und Überqueren von Kreuzungen mit verschiedenen Vorfahrtregelungen oder plötzliche Ereignisse und Gefahrenwahrnehmung galt es im Simulator zu bewältigen.

Das Fazit der Übungsteilnehmer fiel durchweg positiv aus. Dass die Sonder- und Wegerechte explizit behandelt wurden sprach die Teilnehmer ganz besonders an, ebenso wie die Videoanalyse des eigenen Fahrverhaltens. Teilnehmer Rainer Weiskirchen ergänzte noch: "Auch wenn man glaubt, einer erfahrener Autofahrer zu sein, eine Einsatzfahrt mit Sondersignalen zu einem Notfall ist Stress pur. Deshalb ist es wichtig, sich der Einflussfaktoren in solchen Situationen bewusst zu werden und am eigenen Verhalten zu arbeiten, um immer sicher am Einsatzort anzukommen."

Den Freiwilligen Feuerwehren in Bayern steht dieser Sondersignal-Fahrt-Trainer jährlich 44 Wochen kostenfrei zur Verfügung. Im letzten Jahr haben sich ca. 2.300 Feuerwehrdienstleistende an diesem Verhaltenstraining beteiligt. Die Finanzierung der gesamten Ausstattung und des Trainings teilen sich Versicherungskammer Bayern und der Freistaat Bayern mit jeweils rund 180.000 € jährlich.


Kreisbrandmeister Karl-Heinz Köberer muss sich während der simulierten Einsatzfahrt in den Kreisverehr tasten.

Fotos & Bericht: Rainer Weiskirchen



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